
Öffentlichkeitsarbeit Soziale Arbeit aus Sicht einer Werbetexterin
Was hat ein*e Streetworker*in mit einer Marketing-Kampagne gemeinsam? Beide müssen die Sprache ihrer Zielgruppe sehr gut sprechen, um anzukommen.
Wir Sozialarbeiter*innen sind Kommunikationsprofis. Eigentlich. Wir können zuhören, Gespräche lenken und Fragen so stellen, dass unser Gegenüber selbst die Lösung für seine Probleme findet. Wie gute Werbekampagnen sprechen wir die Sprachen unserer Zielgruppe und fügen wir uns in deren Lebenswelten ein. Doch wenn es um unsere eigene Selbstdarstellung geht, bleiben wir oft stumm. Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialen Arbeit kommt einfach oft zu kurz.
Schon an den Hochschulen wird Öffentlichkeitsarbeit für Soziale Arbeit oft nur nebenbei gelehrt. Im Arbeitsalltag müssen gute Ideen mit den Ressourcen in Einklang gebracht werden: Zeit und Geld. Wer sich dennoch engagiert, läuft Gefahr, dass die Zeit für die Arbeit mit Klient*innen fehlt. Und manche Sozialarbeiter*innen haben schlicht kein Interesse oder Verständnis: »Öffentlichkeitsarbeit, auch das noch?!« – »Die Presse schreibt doch eh, was sie will!« – »Bringt das überhaupt was?«
Schade! Denn dabei schlummert so viel kreatives Potenzial in der Sozialen Arbeit. So viele hilfreiche Botschaften und überzeugende Geschichten warten darauf, erzählt zu werden. Das ist die ideale Voraussetzung für »Content Marketing«, das Überzeugen mit Substanz, Mehrwert und Unterhaltung statt plumper Werbung.
Ein kreatives Gegenüber für soziale Organisationen
Mein Name ist Rebekka Sommer. Ich habe Soziale Arbeit studiert, sieben Jahre lang als Texterin in Werbeagenturen gearbeitet, war dann im Marketing tätig – und unterstütze heute unter anderem soziale Organisationen mit einfachen Tipps und Methoden, ihr eigenes kreatives Potenzial besser zu nutzen und eine selbstbestimmte PR zu gestalten.
- Wie finden wir eine Sprache, die zu uns passt – und zu den verschiedenen Zielgruppen, die wir erreichen wollen?
- Wie gelingt Storytelling?
- Wie senden wir klare Botschaften in Social Media oder im Pressegespräch?
- Können wir unsere Website sprachlich optimieren, um bei Google besser gefunden zu werden?
- Welche kreativen Ideen aus Werbung und Marketing können wir für uns nutzen, um mit wenig Ressourcen aktiver zu kommunizieren?

Workshops für die Öffentlichkeitsarbeit Sozialer Arbeit
Seit mehreren Jahren begleite ich soziale Organisationen, Netzwerke, Bildungsträger und Social-Profit-Organisationen auch durch Workshops in ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Der Fokus liegt meist auf Text und Sprache. Oft zeigt sich, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe(n) oder bereits definierte Slogans und Botschaften zu wenig im Fokus stehen. Und immer wieder geht es um die Frage: Wie machen wir eine kreative Öffentlichkeitsarbeit »nebenher«, mit wenig Ressourcen?
7 gute Gründe, die »Textbrille« zu entdecken
Das Magazin über Soziale Arbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Sprache
Onlinemagazin für Soziale Arbeit, Text und Sprache
Passen unsere Arbeitsweisen zusammen?
Gute Partnerschaft zwischen Kreativen und Sozialen Organisationen basiert auf einer gemeinsamen Werthaltung. Doch wie findest du heraus, ob es passt? Für mich zählt Folgendes:
Fragen & Antworten, die den Einstieg in die Öffentlichkeitsarbeit Sozialer Arbeit erleichtern
Du studierst Soziale Arbeit und schreibst eine Hausarbeit über Öffentlichkeitsarbeit Sozialer Arbeit? Du bist neu im Thema und suchst eine erste Orientierung? Hier findest du einen Einstieg in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für soziale Organisationen.
Ein Gespräch darüber, wie klare Kommunikation Vertrauen schafft
Studierende haben mich für ein Referat interviewt: Wie kann Öffentlichkeitsarbeit dabei helfen, das Bewusstsein für soziale Themen zu schärfen? Welche Rolle spielen Soziale Medien in der Öffentlichkeitsarbeit von sozialen Organisationen? Ist Öffentlichkeitsarbeit nicht »mehr Schein als Sein«? Das Interview gibt’s hier zum Nachhören:
- 0:35 – Vorstellung
- 05:42 – Wieso die Botschaft an erster Stelle steht
- 08:40 – Wie Öffentlichkeitsarbeit Vertrauen schafft
- 10:48 – Sich in die Köpfe anderer hinein versetzen
- 12:35 – Heißt Öffentlichkeitsarbeit, Dinge aufhübschen?
- 15:38 – Aushandeln, welche Worte wir nutzen
- 17:17 – Vertreten können, was nach außen getragen wird
- 18:41 – Wieso die Organisationslogik zur Öffentlichkeitsarbeit gehört
- 21:21 – Welches Medium passt zu meiner Zielgruppe?
- 23:00 – Und zu mir?
- 24:00 – Social-Media-Strategien
- 25:00 – Tür-und-Angel-Gespräche nicht vergessen
- 28:25 – Was »vermarkten« wir eigentlich?
- 31:44 – Phasen der Zielgruppenbindung
- 35:45 – Suchmaschinenoptimierung
- 36:45 – Ist Öffentlichkeitsarbeit mehr Schein als Sein?
Was passiert, wenn Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialen Arbeit fehlt?
Natürlich machen viele soziale Organisationen professionelle Public Relations oder Öffentlichkeitsarbeit. Besonders diejenigen, die sich durch Spenden finanzieren, haben längst gute Methoden für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit entwickelt. Dennoch: Es ist zu wenig! Das höre ich seit Jahren aus Praxis und Lehre. Das Problem:
- Wer heute kein öffentliches Vertrauen aufbaut, wird es in den nächsten Jahren schwer haben, Fachkräfte, Ehrenamtliche und Spenden zu finden.
- Das Vertrauen von Klient*innen sinkt, wenn soziale Organisationen nicht digital auffindbar und sichtbar sind. Eine eigene Website gilt heute als »normal« – mindestens einen digitalen Kanal zu pflegen, wird immer selbstverständlicher.
- Viele Sozialarbeiter*innen fühlen sich von der Öffentlichkeit und den Medien missverstanden oder gar nicht erst wahrgenommen.
- Es gibt in der Öffentlichkeit kein klares Bild, was professionelle Soziale Arbeit überhaupt tut. Viele Menschen setzen sie gleich mit „Was Gutes tun“ bzw. mit ehrenamtlichem Engagement.